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Zeitungsartikel

 

Zeitungsartikel – erschienen im „NÖ – Anzeiger“ am 20. Juli 2005

 

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Sanfte Hundeerziehung

 

Anruf eines Hundebesitzers bei seinem Hundetrainer.

– Gruber, schönen guten Tag Frau Müller

Tach Herr Gruber. Na, wie macht sich Ihr Balthazar? Kommen Sie voran?

– Deswegen rufe ich an. Balthasar hat sich in meine Wade verbissen und schüttelt sie.

Oh. Das ist ein Rückschritt. Aber wir wussten ja, dass das ein langer Weg werden kann.

– Ja. Ich weiß. Aber was mach‘ ich jetzt? Hölle, tut das weh!

Herr Gruber. Sie müssen Ihre eigenen Befindlichkeiten ein wenig zurückstellen.
Wie tief beißt Balthasar gerade zu? Mehr als die Hälfte eines halben Hundezahnes?

– Moment. Ich schau‘ mal….Ja! Und es blutet stark.

Dann ist es schon Beißgrad 4. Okay.
Das ist eindeutig aggressiv.
Haben Sie schon versucht, Balthazar mit Gewalt wegzuzerren, oder ihn zu schlagen?

– Selbstverständlich nicht!

Gott sei Dank! Sehr gut.
Negative Eindrücke bleiben beim Hund stärker haften, als Positive. Das sollten wir auf jeden Fall vermeiden.

– Auuuuua! Aaaaaah!

Herr Gruber. Bitte!
Natürlich darf Ihr Hund spüren, dass Ihnen das nicht gefällt. Aber achten Sie bitte darauf, ihn nicht zu verstören.
Er kennt solche lauten Töne von Ihnen doch gar nicht, und das könnte ihn aus seinem seelischen Gleichgewicht bringen.

– Ja, ja. Schon okay.

Wie weit ist das „Aus“ schon gefestigt, Herr Gruber?

– Eigentlich gar nicht – boooaaah, tut das weh! – der Schlingel macht nur „Aus“, wenn er dafür sein Lieblingsleckerlie bekommt, und selbst dann nicht immer.

Okay, dann scheidet das aus. Wir geben Kommandos nur, wenn wir Sie auch durchsetzen können. Nichtwahr, Herr Gruber?

– Ja, klar.

Dann müssen wir ausnahmsweise einmal eine etwas gröbere Methode anwenden, Herr Gruber.
Sagen Sie „Nein!“. Energisch, aber nicht böse oder drohend. Nur so laut, dass er verblüfft ist.
Balthazar ist ein ängstlicher Hund. Wir wollen den kleinen Racker ja nicht traumatisieren.

– Nein, nein. Natürlich nicht! In Ordnung, ich probier’s.
– Balti, Nein!

Was macht Balthazar?

– Er schüttelt. – Ingeboooorg! Würdest Du bitte mal mein Blut vom Boden aufwischen? Balthipupsi bekommt ja ganz nasse Pfoten!

Herr Gruber. Ich denke, da hilft dann nur noch Ignorieren.
Vermeiden Sie jeden Blickkontakt, sprechen Sie nicht mit ihm, berühren ihn nicht und unterlassen alles, was sein Verhalten belohnen könnte.

– Ich kann sowieso kaum noch gucken, und das Sprechen fällt mir schwer. Ich werd‘ auch sehr müde. Durch den Blutverlust wahrscheinlich.

Aha. Verstehe. Also dann bitten Sie doch Ihre Frau, dass Sie mit dem Klicker und einem Leckerli bereitsteht. Sobald er das Interesse verloren hat und loslässt bitte sofort mit Klicker und einem Leckerli positiv bestätigen. Dabei ist das Timing sehr wichtig, aber das wissen Sie ja.

– …

Herr Gruber?….Herr Gruber?

– Hier ist Frau Gruber. Mein Mann ist gerade ohnmächtig geworden. Aber ich habe alles mitgehört und hab‘ Klicker und Leckerli schon in der Hand!

Klasse, Frau Gruber! Das wird schon. Sie sind auf dem richtigen Weg.

– Danke, Frau Müller, Sie haben uns sehr geholfen

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In dem Stall ist es dunkel und kalt. Mein Name ist „Hund“,
ich bin 4 Jahre alt und hier in Dunkelheit geboren.
Um den Hals trage ich eine viel zu enge Kette
mit der Nummer 286 und lebe in Zwinger Nr. 5, direkt neben meiner Mutter.
Gegenüber lebt meine Tante, hinter mir höre ich meine Schwester bellen.
Ach, irgendwie sind wir hier alle miteinander verwandt. Ich bin
seit fast 60 Tagen schwanger und bekomme zum 7. Mal Babies.
Den Stall habe ich noch nie verlassen. Grünes Gras und Sonnenlicht
kenne ich nur aus Erzählungen meiner Mutter.
Mein Magen grummelt – ich habe solch einen Hunger!
Hoffentlich bekommen wir heute Abend noch ein wenig Brot.

Ein paar Tage später…
In der Nacht sind meine Welpen zur Welt gekommen.
Hineingeboren in die Dunkelheit und Kälte. 5 kleine Welpen
liegen auf dem kalten Boden und ich versuche sie mit meinem
ausgemergelten Körper warm zu halten. Ein kleines Mädchen
bewegt sich nicht mehr. Ich stupse sie mit meiner Nase an,
aber sie hat die ersten Stunden leider nicht überlebt.
Die anderen Welpen drängen an die Milchbar – viel Milch habe ich nicht
und so haben meine kleinen Babies genauso viel Hunger wie ich auch.

Da kommt der Mann und schaut in meinen Zwinger. Wortlos nimmt er mir das
tote Welpenbaby weg und wirft es achtlos in einen Eimer. Ich krieche
zu meinen anderen Babies zurück und lege mich schützend über sie.
Ich bekomme ein paar Scheiben Brot hingeworfen, welche ich gierig
verschlinge. Dann schließt die Tür und ich bin mit meinen Babies wieder alleine.

Fünf Wochenspäter…
Die Tür wird aufgerissen und vor Schreck springe ich in die Ecke. Doch
oje! Der Mann greift nach meinen Babies und trägt sie alle weg!
Ich fange laut an zu bellen und will meine Kinder verteidigen. Aber ich
spüre einen harten Tritt in meinen Bauch. Ich schleudere in die Ecke
und als ich wieder klar schauen kann, sind meine Babies weg! Wieder hat
man mir alle genommen! Immer und immer wieder das gleiche! Traurig lege
ich mich in die Ecke und rieche den Babygeruch, der so langsam
verfliegt… mein Gesäuge wird immer härter und heißer – es tut weh und
ich spüre ganz deutlich die Stelle, wo mich vorhin der Stiefel
getroffen hat! Ich wimmere leise vor mich hin – wo sind meine Babies?
Sie müssen doch noch trinken, mein Gesäuge tut so weh. Aber ich bin
wieder alleine in der Dunkelheit und Kälte.

Mir wird es abwechselnd heiß und kalt. Matt liege ich in der Ecke.
Das Fieber lässt mich schütteln und ich denke besorgt an meine
Babies

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